Infoveranstaltungen zum Starkregen in Eichenau am 9. & 13. Mai

(Präsentation als PDF-Dokument Download siehe unten)


Am 9. und 13. Mai 2022 stellte das von der Gemeinde beauftragte Ingenieurbüro CDM Smith das integrale Konzept zum kommunalen Sturzflutmanagement vor.

In beiden Veranstaltungen wurde zunächst die Vorgehensweise vorgestellt: Auf Basis welcher Daten wurde gearbeitet? Welche Annahmen wurden gemacht? Wie viele Szenarien wurden untersucht und warum?

Auf dieser Grundlage wurden dann, die erstellten Karten (Ist-Zustand) vorgestellt: dynamische Karten, um die Wasserbewegungen nachzuvollziehen, Überflutungskarten mit Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten und nicht zuletzt eine Karte zur Darstellung der „Mitreißgefahr“.

Daraus kann folgendes Fazit gezogen werden:

  • Eine Sturzflut aus den westlichen Einzugsgebieten ist im Extremfall möglich. Im restlichen Gemeindegebiet finden die Überflutungen mit nur geringen Tiefen und Fließgeschwindigkeiten statt.
  • Gefahr für Leib und Leben ist außer an der Bahnunterführung nur in den Gerinnen (z.B. direkt im Starzelbach) gegeben
  • Die in den 2000er -jahren vorgenommene Hochwasserfreilegung im Westen Eichenau wirkt sich sehr gut aus: Das Wasser wird um die Bebauung herumgeleitet.
  • Es gibt Möglichkeiten durch gebündelte Maßnahmen das Risiko zu verringern. Das Risiko kann dadurch aber nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Daher sind individuelle Maßnahmen am Grundstück stets angebracht.

Die Maßnahmen zur Risikoreduzierung wurden im zweiten Teil des Vortrags vorgestellt. Am ersten Termin wurde der Schwerpunkt beim Eigenschutz gesetzt und eine Vielzahl von Möglichkeiten aufgezeigt, wie verhindert werden kann, dass Wasser im Gebäude eindringt und Schaden anrichtet: Umrandung der Kellerschächte, Druckwasserdichte Fenster. Mobile Schutzsysteme (z.B. Sandsäcke oder Einschübe) setzen die Nutzung der kurzen Vorlaufzeiten voraus, bieten aber ebenfalls einen guten Schutz.

Informationsveranstaltung Mai 2022 Eigenschutz Grafik 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im zweiten Termin wurden, am Beispiel des südwestlichen Gemeindegebiet, das bereits bei Regenereignissen mit geringen Jährlichkeiten von Hochwasser betroffen ist, Möglichkeiten aufgezeigt gebündelt dem Hochwasserrisiko entgegenzutreten.  

Ein Teil der Wassermengen, die von der Urschelquelle und vom Hang abfließen, könnte durch Rückhaltebecken und Umleitungen zum Starzelbach von den bewohnten Gebieten ferngehalten werden. Eine dynamische Simulation zeigte eindrucksvoll, dass einerseits große Wassermengen zurückgehalten werden können und dadurch die auftretenden Wassertiefen im bebauten Bereich verringert werden können, andererseits aber auch, dass dennoch aufgrund der in der Fläche (das heißt auch hinter den Rückhaltebecken im bebauten Gebiet) stattfindenden starken Regenereignis, das Hochwasserrisiko nicht vollständig beseitigt werden kann.

Informationsveranstaltung Mai 2022 Grafik 2 Wasserspiegel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Gemeinde beschäftigt sich aktuell mit den aufgezeigten gebündelten Maßnahmen, um festzulegen, welche Maßnahmen, in welcher Reihenfolge und in welchem Zeitraum realisiert werden sollen. Besonders wichtig ist aber, dass Sie als Bürger sich der Gefahr und dem Risiko bewusst sind und wenn möglich am eigenen Grundstück Maßnahmen aufgreifen. Diese sind oft wirksamer (da sie direkt am Objekt angepasst werden und die gebündelten Maßnahmen das Risiko nicht vollkommen ausschließen können) und können auch schneller realisiert werden.

Präsentation als PDF-Dokument (Download siehe unten)

Links zum Thema „Eigenvorsorge“
"Hinweisblatt des Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration „So können Sie sich schützen“
"Hochwasserschutzfibel – Objektschutz und bauliche Vorsorge“ des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat

Stand: Mai 2022

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