Die Bilder der seit November 2022 im Treppenhaus des Rathauses hängenden Ausstellung fallen in zweifacher Hinsicht „aus dem Rahmen“ der bisherigen Ausstellungsserie: Der Fotograf lebt nicht mehr und er war auch kein Eichenauer Bürger.
Die Idee zu dieser Ausstellung kam der Eichenauer Verwaltungsmitarbeiterin Susanne Bierl bei der Wohnungsauflösung: Dia-Schachteln und Papier-Abzüge füllten Schränke. Gerahmte Ausstellungsbilder stapelten sich meterweise. Zum Aufheben zu umfangreich, zum Wegwerfen zu schade. Es stellte sich die Frage: was tun damit? Die Ausstellung gedenkt nun den Erinnerungen von Erich Roßhaupter (geb. 1927, gest. 2021).
Die gezeigten Fotografien sind aus Westafrika (Burkina Faso, Mali, Niger, Sahelzone) - eine Gegend die Erich Roßhaupter mehrfach in den 1960er und 1990er Jahren bereiste. Sie stammen noch aus einer analogen Welt und wurden in der Dunkelkammer mit allerlei technischen Raffinessen vergrößert. Erich Roßhaupter war Mitglied der Sezession Münchner Lichtbildner e.V. Er bereiste Zeit seines Lebens beruflich und privat die Welt und hielt seine Eindrücke in Bildern fest.
Erich Roßhaupter hatte schon früh eine bewegende Lebensgeschichte: Er war Adoptivsohn von Albert Roßhaupter, dem als SPD-Politiker und erklärtem Gegner des Nationalsozialismus in Olching kürzlich ein Denkmal errichtet wurde. Die Ausstellung wird bis zum Frühjahr 2023 im Treppenhaus des Rathauses zu sehen sein.
(Text: Céline Lauer, Kulturreferentin)