Vor 1981 waren die Räume für Jugendliche begrenzt. Anfangs diente den Jugendlichen lediglich ein Kellerraum (jetziger Partyraum) der Josef-Dering-Grundschule als Treffpunkt. Verschiedene jugendliche Gruppierungen wie die sogenannten „Yankees“, „die T-Birds“, „der Störtrupp“ und die „Trouble Troup“ bereiteten dem damaligen Bürgermeister Rehm Sorge: „Schaun’s hinunter, die Leute da unten müssen von der Straße weg!“ (FFB Tagblatt, Mai 1981). In etlichen Gemeinderatsitzungen mit teils kontrovers und hitzig geführten Diskussionen wurde der Anbau schließlich genehmigt.
Beäugt und begleitet wurde das Vorhaben noch von skeptischen Nachbarn und Bürgern, die sich ein Jugendzentrum lieber im Sportgebiet vorstellen wollten. Vor genau 40 Jahren am 27.05.1980 begann mit einem Spatenstich der Bau des Jugendzentrums. Viele Jugendliche halfen tatkräftig beim Bau des neuen Jugendzentrums mit.
Artikel aus dem FFB-Tagblatt, 30.05.1981: „Über die aufmüpfige Jugend einer ruhigen Siedlungsgemeinde“
Die Jugendlichen im Alter von 14 bis 23 Jahren hatten von diesem Zeitpunkt an endlich einen Treffpunkt für ihre Freizeit. Zwei festangestellte Sozialpädagogen ermöglichten den Jugendlichen einen geschützten Rahmen mit einem durchdachten Konzept. Am Kicker und Billardtisch ergaben sich teils lange Wartezeiten und es musste „gefordert“ werden, um gegen den Sieger spielen zu dürfen. Eine große Attraktion war auch immer der Hartplatz der Schule zum Kicken und Basketball spielen. Die Jugendlichen konnten sich sogar an einem Fotolabor samt Ausstattung erfreuen. Rauchende und qualmende Jugendliche prägten das Bild der 80er und 90er Jahre. Im Jahre 1983 kam es sogar aufgrund einer weggeworfenen Zigarette zu einem Schwelbrand. Weitere Merkmale dieser Jahre waren auch Technics 1210 Plattenspieler, „legendäre“ Juz-Partys und natürlich die Mopeds und Mofas. Manchmal hatte man das Gefühl, dass draußen mehr Mopeds als Besucher standen.
Nach und nach entdeckten auch die Jüngeren das Jugendzentrum für sich. Deshalb wurde in den 90er Jahren an Donnerstagen ein Kindertag eingeführt. Diese Bereicherung für 7- bis 13-Jährige kam bei den Kindern dermaßen gut an, dass es ab 1997 auch dienstags angeboten wurde. Mit Playstation, Internet und Mobiltelefonen kam vor knapp 20 Jahren die nächste Ära für Kinder, Jugendliche und Pädagogen. Inzwischen können sowohl Kinder als auch Jugendliche täglich das Angebot des Jugendzentrums wahrnehmen. Diese beiden Zielgruppen im Jugendzentrum zu vereinen, stellt heutzutage die größte Herausforderung dar. Dennoch sind heute wie damals Angebote und Ferienmaßnahmen (Skifreizeiten, Ferienfahrten, Workshops, Ferien- und Monatsprogramme) weiterhin beliebt und gefragt.
Abschließend blicken wir auf erfolgreiche 40 Jahre Jugendarbeit zurück, die von Höhen und Tiefen geprägt waren. Unser Dank gilt den damaligen und den heutigen Beteiligten, die uns stets aktiv unterstützt und Rückhalt geboten haben.