Hochwasserschutz in Eichenau
(PDF-Dokument als Download siehe unten)
1. Untersuchung
2. Karten
3. Maßnahmen
1. Internetseite des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz: „Hochwasser.Info.Bayern“
2. Hochwassernachrichtendienst des bayerischen Landesamtes für Umwelt
3. Hinweisblatt des Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration „So können Sie sich schützen“
4. "Hochwasserschutzfibel – Objektschutz und bauliche Vorsorge“ des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
markierte Wörter werden im Glossar erklärt
A. Einleitung
Hochwasser kann auf zwei verschiedene Arten entstehen: Es kann von einem Gewässer (Flusshochwasser) wie z.B. dem Starzelbach in Eichenau herrühren oder von sintflutartigen Regenfällen (Starkregen und Sturzfluten).
Der Umgang mit beiden Hochwasserrisiken unterscheidet sich grundlegend. Während einem Gewässerhochwasser möglicherweise durch Maßnahmen am Oberlauf wie z.B. die Schaffung von Retentionsräumen entgegengewirkt werden kann, kann beim Sturzflutrisiko meist nur kleinräumig reagiert werden. Dabei gewinnt die Eigenvorsorge (z.B. mit wasserdichten Kellerfenstern oder Wassersperren vor der Tiefgarage, Anbringen von Sandsäcken…) auf dem eigenen Grundstück eine besondere Bedeutung.
In beiden Fällen hat Eichenau die Hochwassergefahren untersuchen lassen und die Erstellung von Integralen Hochwasserschutzkonzepten in Auftrag gegeben. Dabei werden folgende Ziele verfolgt:
© Wasserwirtschaftsamt
Im Folgenden stellen wir Ihnen den aktuellen Stand der Erkenntnisse über die Hochwassergefahren, die aus einer Sturzflut herrühren und mögliche Ansatzpunkte zur Verringung des Risikos, sowohl durch gemeindliche Maßnahmen als auch durch Eigenvorsorge der Grundstückseigentümer dar.
Bei dieser Gelegenheit wollen wir Sie auf einige interessante Links und Veröffentlichungen hinweisen, darunter die empfehlenswerte Broschüre des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz „Wann trifft uns das Wasser? Hochwasser- und Starkregenereignisse gemeinsam reduzieren“.
B. Starkregen und Sturzfluten
1. Untersuchung
Das Ingenieurbüro CDM Smith Consult hat für die Gemeinde Eichenau ein integrales Konzept zum Sturzflutrisikomanagement erstellt. Hier wurde neben der Hochwassergefahr aus den kleinen Fließgewässern, die in den Starzelbach münden auch das direkte Überschwemmungsrisiko durch den Starkregen in der Fläche selbst untersucht. Hier liegen in der Regel sehr heftige, aber nur kurz andauernde Niederschläge (um 1 h) zugrunde.
Im großteils flach gelegenen Gemeindegebiet von Eichenau gibt es zahlreiche, oft nicht scharf eingrenzbare Senkenbereiche, die sich schon bei weniger extremen Ereignissen mit Niederschlagswasser füllen. Dies erklärt die großflächige Ausbreitung des Hochwassers im Gemeindegebiet. Dabei überschreiten die Wassertiefen aber auch bei einem extremen Wasserereignis selten 1 m Maximaltiefe
Sturzfluthochwasser bei einem extremen Starkregenereignis
2. Karten
Nachfolgend können die Wassertiefenkarten im IST-Zustand für ein extremes Starkregenereignis heruntergeladen werden.
Bitte beachten Sie, dass die Karten auf topographischen Daten aus dem Jahr 2011 basieren. Teilweise wurden bekannte spätere Geländeveränderungen einmodelliert. Sollte sich auf dem Grundstück nach 2011 das Gelände geändert haben, sind die in den Karten aufgezeigten Daten möglicherweise nicht zutreffend.
Karten 1 bis 18 (PDF-Dokumente siehe unten)
Die in der obigen Übersicht eingezeichneten Detail-Karten 1 bis 18 finden Sie untenstehend als PDF-Dokument zum Download bzw. zur Einsichtnahme.
Weitere Karten zu Überflutungsflächen, Fließgeschwindigkeiten und -richtungen für verschiedene Regenereignisse (N30/N50/N100/Nextrem) können nach Terminvereinbarung im Rathaus eingesehen werden.
3. Maßnahmen
Die wichtigsten Maßnahmen, die getroffen werden können, betreffen die Informationsvorsorge (Bürgerinformation und – daraus resultierend – individuellerObjektschutz), die Flächenvorsorge und das Krisenmanagement (Beobachtung von kritischen Örtlichkeiten), da damit kurzfristig am meisten erreicht werden kann. Erst im nächsten Schritt werden technische Maßnahmen, die zumeist eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, vorgeschlagen.
a. Informationsvorsorge:
Eine Sensibilisierung der Bevölkerung und die Bereitstellung von Basiswissen sind wichtige Grundlagen für den eigenverantwortlichen Umgang mit Risiken.
Mit diesem Internetauftritt und Workshops, die im Frühjahr 2022 organisiert werden sollen, erhalten die Eichenauer Bürger alle bekannten Informationen und haben die Möglichkeit jeweils für Ihr Grundstück Maßnahmen zu treffen und vorzusorgen.
b. Flächenvorsorge:
Die kommunale Flächenvorsorge beinhaltet die Integration des Risikomanagements in die Flächennutzungs- und Bauleitplanung und ist ein bereits stattfindender ständiger Prozess.
c. Krisenmanagement:
Lokale Besonderheiten werden herausgearbeitet und Lösungsansätze in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr gesucht. Vorsorgemaßnahmen können folgende Punkte umfassen:
- Erreichbarkeit wichtiger Infrastrukturen prüfen und verbessern
- Ausreichende Pumpenkapazität sicherstellen und besonders gefährdete Punkte vorbereiten
- Voralarmierung einrichten
Mit der Feuerwehr erfolgt ein ständiger Informationsaustausch, um die Durchführung notwendiger Maßnahmen zu gewährleisten.
d. Bauliche Maßnahmen
Bauliche Maßnahmen können sowohl Maßnahmen an Gebäuden selbst als auch technische Rückhaltemaßnahmen oder Maßnahmen zur optimierten Wasserführung beinhalten. Das Planungsbüro CDM Smith Consult hat eine Vielzahl von Maßnahmen vorgeschlagen, die nun untersucht, priorisiert und nach Möglichkeit in den kommenden Jahren realisiert werden sollen.
Ein häufiger Fall von Maßnahmen an Gebäuden ist die Sicherung von Tiefgaragen und Kellergeschossen vor Überflutungen. Solche Maßnahmen müssen vom jeweiligen Gebäudeeigentümer durchgeführt werden. Die Information, ob Ihr Gebäude hiervon betroffen ist, können Sie die Überflutungskarten (Link) entnehmen.
C. Veröffentlichungen
- Bayerisches Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz:
a) Internetseite „Hochwasser.Info.Bayern“ unter https://www.hochwasserinfo.bayern.de
b) Broschüre „Wann trifft uns das Wasser“ bestellen unter https://www.bestellen.bayern.de/
- Hochwassernachrichtendienst des bayerischen Landesamtes für Umwelt:https://www.hnd.bayern.de/
- Hinweisblatt des Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration „So können Sie sich schützen“:https://www.innenministerium.bayern.de/
- „Hochwasserschutzfibel – Objektschutz und bauliche Vorsorge“ des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat: https://www.fib-bund.de/Inhalt/Themen/Hochwasser
D. Glossar
Flusshochwasser:
Flusshochwasser sind meist das Ergebnis von großräumigen, ausgiebigen und lang anhaltenden Niederschlägen. Das Wasser kann nicht mehr von Böden und umliegender Natur aufgenommen werden und fließt verstärkt in die Gewässer ab. Die Pegelstände steigen und schließlich wird die angrenzende Umgebung der Gewässer überschwemmt. Häufig sind hier über einen längeren Zeitraum mehrere Gewässer, ganze Landkreise oder sogar Regionen betroffen
Starzelbachhochwasser HQ100
Starkregen und Sturzfluten:
Nach einem heftigen Gewitterguss treten lokale Überflutungen sehr plötzlich und ohne Vorwarnzeiten auf, oft auch abseits von größeren Flüssen. Durch das unerwartete Eintreten und die hohe Wucht können diese Ereignisse verheerende Auswirkungen haben, die jedoch meist räumlich sehr begrenzt sind.
Sturzfluthochwasser bei einem extremen Starkregenereignis
Integrale Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzepte sind Planungskonzepte, die
- nicht nur das Gewässer, sondern das gesamte Einzugsgebiet oberhalb von Hochwassergefährdungen an Gewässern dritter Ordnung betrachten,
- alle drei Handlungsfelder des Hochwasserschutzes (natürlicher Rückhalt, technischer Hochwasserschutz, Hochwasservorsorge) berücksichtigen,
- aufzeigen, wie ggf. in Kombination verschiedener Maßnahmen ein Schutz vor dem hundertjährlichen Hochwasser (+15% Klimazuschlag) für bestehende Siedlungsbereiche an Gewässern dritter Ordnung erreicht werden kann und die neben dem Hochwasserschutz auch die Verbesserung der Gewässerdynamik inkl. Sohlumlagerung, der Gewässerqualität und Gewässerökologie sowie der Beschattung, die Verringerung der Bodenerosion und des Oberbodenabtrags, die Verbesserung des Nährstoffrückhalts sowie die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushaltes als Ziel haben.
Hochwasserrückhaltebecken
Zweck eines Hochwasserrückhaltebeckens ist eine Hochwasserlage zu entlasten in dem das Wasser hinter z.B. einen Dammbauwerk zurückgehalten, zwischengespeichert und verzögert/reguliert wieder abgegeben wird.
© CDM Smith Consult
Hochwasserschutzdamm /-deich/Hochwasserschutzmauer
Hochwasserschutzdämme, -deiche oder -mauern sind technische Einrichtungen, die im Hochwasserfall eine gezielte Wasserführung ermöglichen sollen (Erhöhung der Leistungsfähigkeit, Weiterleitung, Umleitung des Wassers).
© CDM Smith Consult
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