Aussegnunghalle Eichenau

Die Aussegnungshalle auf dem Eichenauer Friedhof (Baujahr 1967) musste nach 50 Jahren den aktuellen Nutzungsanforderungen angepasst und bautechnisch erneuert werden. Der Umbau wurde vom Architekturbüro SPP Sturm, Peter + Peter, München, Architekten Christine und Christian Peter geplant und in 7-monatiger Bauzeit im Jahre 2017 durchgeführt. Das vom Gemeinderat gebilligte Umbaukonzept sieht eine Neuinterpretation der räumlichen Situation der Anlage vor.

Aussegnungshalle mit Vorplatz Arch.büro SPP Sturm

 Aussegnungshalle mit Vorplatz (Foto: Architekturbüro SPP Sturm)

Der Vorplatz wurde in die Gesamtkonzeption mit einbezogen und der Zugang zur Halle in den Nebenflügel des Gebäudes verlegt. Während man bisher vom Parkplatz kommend über die Vorhalle unmittelbar den Aussegnungsraum betrat, geht man nun an der Stirnseite des Gebäudes zunächst vorbei und betritt den Vorplatz, der von einer Buchenhecke begrenzt ist und so schon zum erweiterten Freibereich der Aussegnungshalle wird.

EiAussegnungshalle Vorplatz mit Hauptgang Gem. Eichenaune Eiche steht im Zentrum des Platzes, mehrere Bänke bieten eine Sitzgelegenheit.

Der Aussegnungsraum wurde im Zuge der Baumaßnahme auf die doppelte Größe der ursprünglichen Halle erweitert, indem zwei nicht mehr benötigte Aufbahrungsräume und die Vorhalle in den Raum einbezogen wurden.

Die Halle gliedert sich in drei Raumzonen: Man betritt den Raum in einem niedrigeren Bereich mit horizontalem Deckenabschluss, daran schließt sich der hohe Hauptraum an, der durch ein Tonnendach überwölbt ist.

Foto 2 Aussegnungsraum mit Paradiesfenster Arch.büro SPP SturmDort schließt sich wiederum  eine niedrigere Raumzone an, mit zentral positioniertem „Paradiesfenster“. Die farbigen Glasquadrate symbolisieren durch ihre Anordnung Kreuze. Durch die Überlagerung der Farbquadrate und je nach Standort und Lichteinfall werden unterschiedliche Wirkungen erzielt. Über die große zweiflüglige Tür rechts vom Paradiesfenster verlässt man die Aussegnungshalle.

VFoto 3: Verabschiedungsraum mit Paradiesfenster_Architekturbüro SPP SturmBildnachweis: Foto: Architekturbüro SPP Sturmom Foyer aus erreicht man den neu geschaffenen Verabschiedungsraum, der auf Wunsch genutzt werden kann, um sich im kleinen Kreis vor der Trauerfeier vom Verstorbenen zu verabschieden. Hier findet sich ein kleineres rechteckiges Paradiesfenster, das den ansonsten schlichten Raum prägt.

(Fotos Aussegnungshalle: Architekturbüro SPP Sturm) 

Die bisherige Beheizung mit Nachtspeicheröfen wurde durch eine Luftwärmepumpe ersetzt, die der Außenluft Wärme entzieht und diese über einen Wärmetauscher in den Wasserheizkreislauf einspeist. Halle und Foyer werden über die bauteilaktivierte Bodenplatte als „Fußbodenheizung“ temperiert, der Funktionsbereich wird über Heizkörper beheizt.

Die neue WC-Anlage ist auf der Westseite des Nebenflügels angeordnet. Sie ist von außen barrierefrei zugänglich.

Bei der Sanierung wurde auch eine induktive Höranlage eingebaut. Hierzu wurde unter dem Bodenbelag ringförmig ein Kabel verlegt, das an einen Verstärker angeschlossen ist.  Dadurch ist es nun für schwerhörige Menschen  möglich, über ihr Hörgerät (Kanal T) Redebeiträge oder Musik zu empfangen.

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